Page 21 - Als die Füße sprechen lernten
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Die innere Antriebskraft


              Fuß zu erkennen. Für die Skeptiker unter Ihnen: Selbst mir ist bewusst, dass es
              sich skurril anhört.
                 Diese Deutungszonen haben aber nicht nur die Gabe sich nach außen zu
              präsentieren. Sie erfüllen auch eine ganz wichtige Aufgabe. Sind im Körper –
              in Organen oder Körperflüssigkeiten, in Gewebsstrukturen oder Gelenken –
              leichte bis starke Defizite zu verzeichnen, wird dort mehr oder weniger Energie
              verbraucht. Dadurch wird eine Art Hilferuf für die Selbsterhaltung freigesetzt,
              der ebenso eine Deutungszone verändert, in der Hoffnung, diese wird abgele-
              sen und somit die betroffene über- oder unterversorgte Stelle durch dement-
              sprechende Maßnahmen tonisiert oder sediert. Wir tragen also unser körper-
              eigenes Frühwarnsystem mit uns herum. Wir stehen sogar darauf.
                 Im Zeitalter unserer hochtechnisierten Welt, haben wir anscheinend diesen
              Selbsterhaltungsmechanismus aus den Augen verloren. Die Medizin hat in rie-
              sen Schritten großartige Entwicklungen hingelegt und konnte mit großen Er-
              folgen punkten. Jeder von uns hat in irgendeiner Weise schon davon gesund-
              heitlich profitieren können.
                 Doch finde ich es persönlich schade, dass wir die alten Künste und Wahr-
              nehmungen dadurch verkümmern lassen. In meiner Praxis kommen täglich
              Situationen vor, die zeigen, dass die modernste Technik doch auch nicht alles
              zu tun vermag. Manchmal schwächelt sie. Vor allen Dingen in der Prävention
              oder wenn es darum geht, Beschwerden herauszufinden, die noch nicht als
              solche technisch registriert werden können. Was spricht also dagegen, die
              alten Methoden des Hippokrates aufzufangen und anzuwenden. Warum nicht
              zurück zur Körperschau? Nur weil vielleicht die eine oder andere energetische
              Arbeitsweise des Körpers noch nicht wissenschaftlich bewiesen ist, heißt es
              nicht, dass es keine Energien gibt. (Ich werde auf den nächsten Seiten den Ge-
              genbeweis antreten.)
                 Außerdem hat der Mensch nichts zu verlieren und er kann zu Risiken und
              Nebenwirkungen immer noch den Arzt oder Apotheker fragen.
                 Nutzen Sie die einmalige Chance, Ihren Körper sprechen zu lassen und er-
              fahren Sie, wer Sie sind.

              ‚Das Leben ist zu kurz,
              die Kunst ist lang,
              die Gelegenheit flüchtig,
              die Erfahrung trügerisch,
              das Urteil schwierig.‘
              Hippokrates

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