Rudolf Kraus
versvermessung
siebzehnsilber: senryu – haiku – dreizeiler
elfsilber: rukai
fünfsilber
suchbilder silber
mit schwarz-weiß-fotos des autors
€ 23,90
180 Seiten
978-3-903442-62-7
… Zahlen sind der Poesie an sich nichts Fremdes. Der Hexameter, das strenge Korsett der antiken Dichtkunst, soll hier nur am Rande erwähnt sein – insofern, als es Rudolf Kraus auch heute noch keinerlei Mühen bereitet, Ovids „Metamorphosen“ auf Latein zu zitieren und obendrein aus dem Stegreif zu übersetzen. Aber denken wir nur an Gerhard Rühms „die gefaltete uhr – 100 Zahlendichtungen“ oder an Hans Arps „Sekundenzeiger“. Rainer Maria Rilke beschrieb die „Menschen bei N8“, auch in der konkreten Poesie finden wir zahlreiche Beispiele.
Es ist nicht hier beileibe das erste Mal, dass Rudolf Kraus seine Affinität zu Zahlen in seinem dichterischen Werk durchscheinen lässt, doch in diesem Fall drückt er sie der Leserschaft nachgerade auf. Denn wie man es auch dreht und wendet: All die vorliegenden poetischen Kleinode basieren auf den japanischen Versformen Haiku (5-7-5) sowie Tanka (5-7-5-7-7) und sind im Grunde verspielte Erweiterungen respektive radikale Verkürzungen derselben, deren Silben zusammengezählt meist ebenfalls wieder Primzahlen ergeben. …
aus dem Nachwort von Armin Baumgartner