Silvano Kobald
Teeschale und Stacheldraht
Geschichten
€ 24,90
202 Seiten, Klappenbroschur
978-3-903442-52-8
Dreizehn Erzählungen schwirren durch ein Universum, das Silvano Kobald aus dem schwindenden Lebensgefühl einer schizoiden Generation auferstehen lässt.
Die Welt brennt, während Herzen frieren. Jede Erzählung umfasst einen Mikrokosmos. Dicht. Intensiv. Gedrängt.
Komplexe Wortbilder und exzessive Sprachklänge trommeln als wuchtige Beats an die Gehirnrinde. Ein pulsierender Raum, der sich mit jeder Silbe ausdehnt.
Die Erzählungen sind Fragmente einer Welt, die wohl kürzlich zu Bruch ging, ohne dass es jemandem auffiel. Irgendwann fiel die Essenz des Menschseins vom Tisch und brach – wie eine Teeschale – am Boden einer digitalen Realität in Stücke.
Roboterhafte Gebilde hoben sie mit zitternden Fingern auf und versuchen nun manisch, sie mit Stacheldraht wieder zusammenzunähen – eine Art posthumanistisches Kintsugi.
Teeschale und Stacheldraht
Der Name des Buches setzt sich aus den Titeln des ersten und letzten Stücks zusammen. Wie sich an dem Zitat aus der Teeschale andeutet, das subtil eine grundlegende Maxime für Kobalds Geschichten formuliert, bilden sie einen Rahmen für die übrigen Geschichten. Nicht zufällig sind sie auch die einzigen Stücke, in denen ein zunächst unbestimmtes autodiegetisches lch spricht.
Andrea Renker