Begegnungen, die niemals stattgefunden haben

„Was darf die Satire?“, fragte Kurt Tucholsky, und antwortete: „Alles!“ Tucholsky, der Vielseitige, war Romanautor, Feuilletonist vor allem, Lyriker, Liedtexter, Autor für das Kabarett, ein begnadeter Satiriker und einer der einflussreichsten Kritiker der Weimarer Republik. Als das „erste Bestreben“ seiner Kritiken galt ihm, „nicht das Literaturpäpstlein zu spielen“. Dickinger setzt Tucholskys Worte in seinem Werk um. Sein umfangreiches historisches Wissen und seine politische Tätigkeit bilden die Basis für dieses Buch. Die Satire muss „übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird“.

Diese Definition ist ebenso anregend wie subjektiv. Dickinger schrieb Dialoge zwischen bekannten und historischen Persönlichkeiten, die nicht stattgefunden haben, aber stattgefunden haben hätten können. Dabei entstanden Porträts, wie sie treffender nicht sein könnten, satirische Kleinode mit feiner Feder geschrieben, getragen von Charme, Tiefe und Witz.

Zeichnungen des Wiener Illustrators Jean Génie aka Christian Feichtinger ergänzen das Buch.
Christian Dickinger verstarb im August 2021, das Buch erscheint posthum.