Peter Wawerzinek über ‚Vom Brot im Meer‘
So inhaltsschwer wie inhaltsschön und ganz ohne jede Übertreibung oder Propaganda. So bündig und kurz wie gnadenlos gerecht und hart es nur geht, werden hier Fakten zum Jahrhundert europäischer Ausgrenzung, Verfolgung, Auslöschung, Vertreibung, Krieg und Völkermord aus eigenem Erleben beschrieben.
Sich treu und der simplen Wahrheit verpflichtet, die da heißt: So und nicht anders erging es mir, schreibt sie dabei so weise wie ergreifend poetisch, so lebenserfahren kraftvoll, dass es ganz und gar einmalig in der Literatur ist. Und ist dabei auch immer einmal wieder das Quäntchen nachsichtig und milde gestimmt wie es nur diese Hundertjährige sein darf.
Peter Wawerzinek, Träger des Ingeborg-Bachmann-Preises
Lesung GAV 2017
Mi, 21.06.2017, 18:30 Uhr
Im Rahmen der Veranstaltung Blindflug der Grazer Autorinnen / Autoren Versammlung liest Joachim Gunter Hammer aus seinen Werken.
Odilien-Institut
Leonhardstraße 130
8010 Graz
Um Anmeldung wird gebeten: martin.wanko@inode.at
Ö1 Radiosendung – Nachtbilder
Die Sendereihe Nachtbilder – Poesie und Musik widmet
sich Joachim Gunter Hammers Lyrikband Sing Zikade Sing.
Es liest Michael Dangl.
Sa, 17.06.2017, 22:05
ORF Radiosendung
Österreich 1
Gestaltung: Nikolaus Scholz
Redaktion: Edith-Ulla Gasser
Buchpräsentation – Fliegen mit geflickten Flügeln
Do, 18.05.2017, 14:00 Uhr
Wir freuen uns das Buch
Fliegen mit geflickten Flügeln
Geschichten über positive Erfahrungen nach einem Schädel-Hirn-Trauma
vorstellen zu dürfen.
Es sprechen
– Dir. Mag. Daniela Zechner, Direktorin AUVA
– OÄ Dr. Monika Murg-Argeny, Rehabilitationszentrum Wien-Meidling
– Sigrid Kundela, Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft für Schädel-Hirn-Trauma
– Mag. Elisabeth Schmidt, Verlagshaus Hernals
Tagesklinik – Aufenthaltsraum
Rehabilitationszentrum Meidling
Köglergasse 2a
1120 Wien
Lesung halsüberkopf
Tausendundmeine Sonne
Buchpräsentation – alpha[ge]bet
Do, 27.04.2017, 19:30 Uhr
Rudolf Kraus präsentiert sein neues Werk:
alpha[ge]bet
sprachminiaturen
Einleitende Worte von Beppo Beyerl.
Musik: Stefan Lichtenegger
Kunstraum Ewigkeitsgasse
Thelemangasse 6
1170 Wien
Um Anmeldung wird gebeten:
anmeldung@verlagshaus-hernals.at
Rauchende Sportler
halsüberkopf
Lesung – Podium Mostviertel
Buchpräsentation – Soshana
Mi, 22.03.2017, 18:30 Uhr
Hannelore Fischer präsentiert ihr neues Werk:
Soshana
Die Frau, die mit Picasso kochte
Ein Dramolett
Die Autorin wird gemeinsam mit Angelika Morosowa und Gerhard Dorfer aus dem Buch lesen.
Soshana Bilder Depot
Clementinengasse 24/EG
1150 Wien
Öffentlich erreichbar mit:
U-Bahn U6/U3 Station Westbahnhof
dann Straßenbahn 52 bis Station Kranzgasse
dann etwa 5 Minuten Fußweg
Um Anmeldung wird gebeten:
anmeldung@verlagshaus-hernals.at
Wortrevolte
LESEFEST 2017 – NEUE TEXTE
Tag der Lyrik 2017
alphagebet
Fliegen mit geflickten Flügeln
Lyreley – Literarisches Österreich
Rezension von Elfriede Bruckmeier
Literarisches Österreich (2016/1)
Liebeslyrik in unserer poesiefernen Zeit, geht denn das? Ja, es geht!
Eine Reihe selbstständiger, starker Frauen hat es vorgemacht, unter ihnen Dagmar Fischer.
Heute sind es „Beziehungen“, man nennt auch die Tätigkeit bei ihrem „Vogel“ – Namen, aber die Sehnsüchte, Glücksgefühle, Verletzungen, Treuebrüche und der Trennungsschmerz sind noch genauso Themen wie zu Zeiten der Droste.
Dagmar Fischer, auch Lyreley genannt, hat ein großes Plus: sie liest ihre Gedichte selbst und das wunderbar, mit einem Gespür für das richtige Timing.
Es ist nicht zwingend, dass die lesende Lyrikerin gut aussehen muss, aber auch das hilft! In Performances und musikalischen Lesungen gelingt es ihr, die Gedichte den Zuhörern gleichsam „einzuschreiben“, man schätzt die kunstvollen Formulierungen und möchte gerne zu Hause nachlesen.
Und so kam es, dass 4 ihrer 5 bisher veröffentlichten Lyrikbände bald vergriffen waren. Nun hat sie einen Auswahlband aus 25 Jahren vorgelegt. Es sind empfindsame lyrische Gebilde, die in diesem Band versammelt sind.
Doch viele haben „einen Sprung in der Schüssel“, so dass aus dem Schönklang unversehens ein dumpfer Ton entsteht, der die Himmelstürmer durch eine unvermutet einsetzende kunstlose Alltagssprache auf die Erde zurückholt.
Besonders berührend das Gedicht „Nach dem Besuch von Auschwitz oder jeden Morgen beim Bürsten meiner Haare“. Es geht um Berge von Haaren, Schuhen und Koffern und erst die Lakonie der letzte Zeile „Dann putze ich mir die Zähne“ macht das Grauen vollständig.
Dagmar Fischer, Jahrgang 1969, hat Jus studiert und Sport, und sie hat im universitären Bereich und als AHS Lehrerin gearbeitet. Das bedeutet: sie hat Lebenserfahrung.
Dem Thema Liebe gleichwertig zur Seite gestellt ist das Thema Politik, nicht als Tagespolitik zu verstehen, sondern als Sorge um die Gemeinschaft, um die Schwächeren, die auf der Strecke bleiben, um Widersprüche und Grausamkeiten in der Rechtsprechung und bei der Polizei.
Ein kleiner Appetithappen, willkürlich herausgegriffen aus dem schönen Gedichtband:
Szenario
Wenn die Welt untergeht
mit wem würdest du dann
sterben wollen?
Mit dir natürlich
deine Hand haltend
Ich bin gerührt
Und warum
frage ich
willst du dann nicht
mit mir leben?
Zum Stil ist zu sagen: sie findet originelle Worte wie „volltontrunken“, Formulierungen wie Abschied geben und nehmen.
Dass sie keine Angst vor dem Reim hat, gefällt mir. Ihre Gedichte kann man sich leicht merken, man könnte sie singen. Daher ist es ganz natürlich, dass sie mit Musikern zusammenarbeitet.
…
Elfriede Bruckmeier